Das haarige Mädchen

Das haarige Mädchen, von Heidi von Plato

Der Besuch der zwölfjährigen Tognina Gonzales am Hof des Herzogs von Parma versetzt die Stadt in Aufruhr. Tognina ist die Tochter des 'Haarmenschen' aus Teneriffa und am ganzen Körper behaart. Wer ist dieses fremde Wesen? Ein Tier in Menschengestalt?  Sie wird öffentlich den Blicken ausgesetzt, schürt Furcht und Abscheu, weckt Neugier und Begierde. Jeder projiziert seine Ängste und Wünsche auf dieses Mädchen, nur der fortschrittliche Leibarzt Gambara sieht in ihr das intelligente, willensstarke, charmante und humorvolle Mädchen, das sie ist. Lesen und Lachen sind ihre Gemeinsamkeiten – sie verlieben sich ineinander. Doch ihre Liebe gerät durch höfische Ränke und Intrigen in Gefahr. Tognina wird wegen ihrer ketzerischen Lektüre angeklagt. Um sie vor dem Zugriff der Kirche zu schützen, soll sie einen andern, einen Höfling heiraten. Doch Gambara kämpft um sie.


Heidi von Platos vielschichtiges und kluges Jugendstück beruht auf historischen Fakten. In eindrucksvollen Szenen am Hof von Parma wird die spannende Geschichte eines Mädchens und Phänomens erzählt, wie sie sich im 16. Jahrhundert zugetragen haben könnte. Zugleich ist „Das haarige Mädchen“ eine philosophische Parabel über den Umgang mit dem Fremden und Individuellen. Als bewegende Liebesgeschichte und Geschichte eines ungewöhnlichen und doch wieder ganz gewöhnlichen Mädchens schlägt das Stück die Brücke von der Renaissance in unsere Gegenwart.

Presse
„,Das haarige Mädchenʻ erzählt nicht nur über Fremdheit und Angst vor dem Anderen, vor gesellschaftlichem Druck und religiösem Fanatismus, sondern ist auch eine Geschichte über das Lesen, ist eine Liebeserklärung an die gleichermaßen heilende wie aufklärerische Wirkung von Literatur – und nicht zuletzt ein kluges, einfühlsames, spannendes und zugleich amüsantes Stück Theater.“ Kölnische Rundschau

  • 16. Februar 2012
    Café Behring, Berlin Lesung mit Heidi von Plato
    L (Szenische Lesung)
  • 21. Oktober 2007
    Freies Werkstatt Theater Köln
    Regie: Roland Bertschi
    UA (Uraufführung)

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