Neuigkeiten | Theaterverlag Hofmann-Paul

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Kurzweilige Robinsonade durchs All – OÖN

Zum Stück: Schwerelos
15. Dezember 2022

Tribüne Linz: "Schwerelos" lädt zum galaktischen Trip und zu großen Fragen

Manchmal hilft es, etwas aus der Distanz zu betrachten. Auch die Erde - und sich selbst. Weil aus deren Bewohnern egoistische Erdzerstörer geworden sind, kapert die Raumfahrttechnikerin Sylvie ein Raumschiff, um fortan allein im All zu kreisen. Doch sie hat einen unfreiwllig blinden Passagier an Bord: Erol, eine schwarzarbeitende Reinigungskraft. Wie ihr Trip durchs All beide zum Kern des Menschseins führt, erzählt das im September uraufgeführte Stück "Schwerelos" des Heidelberger Autors Marcus Imbsweiler - auch persönlich bei der Österreichischen Erstaufführung in der Tribüne Linz. In der Inszenierung von Ethem Saygieder verwandeln Diskokugeln und Videowand Bühne und Zuschauerraum in ein atmosphärisch-galaktisches Sternenmeer. Mit der nüchternen Forscherin Sylvie und dem "Bauchmenschen" Erol prallen zwei Welten aufeinander und liefern den zündenden Funken für große Fragen: Wie wollen wir leben, in der realen oder virtuellen Welt? Was macht uns zum Menschen? Die Liebe vielleicht, zwischenmenschliche Bindungen? Gestellt werden sie von zwei ehemaligen, bewährten Tribüne-Kräften: Kristin Henkel schält den weichen Kern aus ihrer distanzierten Forscherin, Alexander Lughofer befreit sich als Mann mit Herz aus ihrer Knechtschaft und ändert beider Kurs. (kasch)

"Wild, fantasievoll und turbulent - ein Weihnachtsmärchen – Thüringer Allgemeine

Zum Stück: Der Wolf und die sieben Geißlein
21. November 2022

"Der Wolf und die sieben Geißlein": Das Junge Schauspiel lädt zum Grimm-Klassiker ein

Soja-Rösti statt Schweinschwrte, Quinoa stattt Ziegenbraten- so ein Wolf, der mit "Märchenwaldkraut-Fleisch-Fresslust-Blocker" auf vergan umsteigen will, hat es auch nicht leicht - zumal wenn da eine kleine Schar an Zicklein (samt Eichhörnchen Hikmar) herumtobt, die es darauf anlegen vom Wolf gejagt zu werden, "weil ja sonst das Märchen nicht stimmt". Wild, fantasievoll und turbulent geht es zum diesjährigen Weihnachtsmärchen des Landestheaters auf der Bühne zu.

Der Grimm-Klassiker "Der Wolf und die sieben Geisslein" kommt anders daher, wird ordentlich durchgewirbelt. In der Fassung von Katharina Brankatschk, Oberspielleiterin am Thalia Theater in Halle, wird aus dem klassischen Mörchen eine rasante Komödie für die ganze Familie vor einem märchenhaften Bühnenbild.

(...)

von Peter Rossbach

Hoftheater der Kulturinsel Renner im Advent: Veganer Wolf und sieben Geißlein – Mitteldeutsche Zeitung

Zum Stück: Der Wolf und die sieben Geißlein
29. November 2019

Von Katja Pausch

Halle (Saale) - Es ist jedes Jahr das Gleiche: Steht die Premiere des Hoftheaters auf der Kulturinsel an, sind fast alle Vorstellungen längst so gut wie ausverkauft. Das ist auch in diesem Jahr so, wenn die jungen Akteure des Schauspielstudios der Leipziger Hochschule für Musik und Theater ihr Weihnachtsmärchen spielen.
„Der Wolf und die sieben Geißlein“ treiben in der Adventszeit ihr Unwesen - und das wie immer in 45 Minuten, in denen die Märchenklassiker ihre rasante Auffrischung erfahren. Zum schon legendären Hoftheater gehören aber nicht nur engagierte Schauspieler, witzige Dialoge und eine wunderschöne Bühnenkulisse, sondern auch wärmende Decken, Lebkuchen und duftender Glühwein - natürlich nur für Große.

Märchen nicht in ihrer ganz speziellen Art erzählt und gespielt
Hoftheater wäre auch nicht Hoftheater, wenn die Märchen nicht in ihrer ganz speziellen Art erzählt und gespielt würden. Regisseurin Katharina Brankatschk hat, frei nach den Gebrüdern Grimm, ein Stück für die ganze Familie inszeniert. Grimms Märchen sind nämlich nicht nur in der Menschenwelt der Dauerbrenner - nein, auch im Märchenwald sind sie wohlbekannt.
So rollen die sieben Geißlein nur gelangweilt mit den Augen, als ihre Mutter vor Arbeitsantritt die Geschichte vom bösen Wolf erzählt. Nach langem Reden aber ist Schluss, denn die Alleinerziehende muss zur Schicht in die Ziegenkäsefabrik. Familie Geiß ist hypersozial aufgestellt: Alle sieben sind adoptiert. Kaum ist die Patchwork-Mutter aus dem Haus, steigt eine Party - und der graue Wolf kommt vorbeigeschlurft.

Statt die sieben Geißlein zu verschlingen, würde Wolf viel lieber Freundschaft mit ihnen schließen
Doch wider Erwarten ist der Wolf keineswegs fresslustig wie im Märchen. Vielmehr steckt er mitten in der Midlife-Krise, dazu ist er seit kurzem Veganer. Statt die sieben Geißlein zu verschlingen, würde er viel lieber Freundschaft mit ihnen schließen. Doch das gefällt den Geißlein gar nicht. Denn Wolf bleibt Wolf - und was soll das denn für ein Märchen werden, wenn der Wolf keine Lust mehr auf zartes Ziegenfleisch hat?