Hotel im Meer, von Ute Bergien
Zwei nicht mehr ganz junge Paare finden sich im Speisesaal eines Hotels zusammen. Paar Eins lädt Paar Zwei zum Essen ein. Ihre Konversation erschöpft sich nur vermeintlich in Plattitüden, die sich immer stärker ins Gegenteil verkehren. Paar eine inszeniert sich großzügig als Gastgeber, entwickelt sich aber nach und nach zu einem herrschsüchtigem Paar, das dem verschüchterten Paar Zwei seine Lebensart als die allein richtige aufzwingen will. Unermüdlich werden gutgemeinte Ratschläge zur Esskultur erteilt, zur richtigen Handhabung des Bestecks, zur Auswahl der Tischmusik, einfach alles wird korrigiert. Alle Bemühungen sind vergebens: zwischen den beiden Paaren will keine Harmonie entstehen, Dialoge laufen scheinbar sinnentleert nebeneinander her und die anfängliche Freundlichkeit entwickelt sich zur Tyrannei.
Der Ort ist ein Restaurant irgendwo im Nirgendwo, an einem jener uralten Theaterorte zwischen Diesseits und Jenseits, heute und gestern, Mensch und Monster. Die Rechnung bezahlt man in diesem Hotel mit dem Leben. Ist das Treffen der beiden Paare als Versuchsanordnung, als Spiel zu lesen?
Ute Bergien arbeitet mit Versatzstücken der Farce und Groteske und läßt eine absurd-surreale, scheinbar ort- und zeitlose Szenerie entstehen. So ist diese Bestandsaufnahme menschlicher Skurrilitäten nicht zuletzt auch eine große Metapher für die Schwierigkeiten des Dialogs zwischen Ost und West, der oftmals nicht eint, sondern wieder und weiter spaltet. Sie hat mit ihrer Versuchsanordnung einen Bogen geschlagen von der Groteske über Satire bis hin zum gesellschaftskritischen Zeitstück.
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XOX Theater Kleve
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