Getürkt, von Jörg Menke-Peitzmeyer
Der 18jährige Musa erhält eines Tages einen Brief der deutschen Ausländerbehörde, in dem ihm mitgeteilt wird, dass er in Wirklichkeit kein Libanese, sondern ein Türke sei und somit unverzüglich das Land, die Bundesrepublik Deutschland, zu verlassen habe. Auf einen Schlag sieht Musa seine Existenz von gleich zwei Seiten in Frage gestellt:
Zum einen von seinen Eltern, die ihm verschwiegen haben, dass sie die Wirren des libanesischen Bürgerkriegs in den 80er Jahren genutzt haben, um aus ihrer Heimat, der an den Libanon grenzenden türkischen Provinz Mardin ohne Pass und als vermeintliche Libanesen und damit politische Flüchtlinge nach Deutschland zu kommen, zum anderen von einem Völkerrecht, dass bei der Bestimmung der Identität eines Menschen nicht danach fragt, wo jemand geboren und aufgewachsen ist.
„Getürkt“ konzentriert sich auf die existentielle Erschütterung eines jungen Menschen, für den von einem Tag auf den anderen nichts mehr ist, was es zu sein scheint. Es erzählt – in den Transiträumen von Abschiebegefängnissen, Flughäfen und Notunterkünften - von jemandem, der auf einmal nicht mehr sein darf, was er war, und der nicht sein will, was er (angeblich) ist.
Die Uraufführung fand am 05. Oktober 2012 im Theater BAAL novo in Offenburg statt. Die Inszenierung ist eine Koproduktion mit dem Theater Bonn.
GETÜRKT wurde 2012 für den Deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreises nominiert.
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BAAL novo, Theater über Grenzen, Offenburg, in Koproduktion mit dem Theater Bonn
Regie: Marita Ragonese
UA (Uraufführung)
Probenfoto (c) BraxArt
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Stück Details
Kategorien
- Jugendstücke / Jugendtheater, Politik/Geschichte
Besetzungshinweis
- 1D 2H
Weitere Informationen
- Frei für : ÖE
- Altersempfehlung : 15+