Neuigkeiten | Theaterverlag Hofmann-Paul

Presse

Aktuelle Presse

Angst vor dem Fremden – Kölnische Rundschau

Zum Stück: Das haarige Mädchen
23. Oktober 2007

„Das haarige Mädchen“ erzählt nicht nur über Fremdheit und Angst vor dem Anderen, vor gesellschaftlichem Druck und religiösem Fanatismus, sondern ist auch eine Geschichte über das Lesen, ist eine Liebeserklärung an die gleichermaßen heilende wie aufklärerische Wirkung von Literatur – und nicht zuletzt ein kluges, einfühlsames, spannendes und zugleich amüsantes Stück Theater.
 

Idealistische Aufklärerin - und Commedia dell’Arte – Kölner Stadt-Anzeiger

Zum Stück: Das haarige Mädchen
23. Oktober 2007

Sechs Schauspieler geben die Figuren prägnant und untermalen dazu – mehrstimmig singend – selbst ihr Spiel. Kauzige Greise wie bei Molière treffen auf durchtriebene Macchiavellis. Die Titelfigur entpuppt sich als idealistische Aufklärerin wie bei Brecht. Die gerne zum lichten Zeitalter verklärte italienische Renaissance hatte auch finstere Seiten: Mit einer runden und mobilen Textilwand als zentralem Bühnenbild, durch die die sechs Akteure aus dem Hintergrund zu sehen sind, wird eine Atmosphäre ständiger Bespitzelung sehr schön lebendig gemacht. Diese hintergründige Komödie jongliert gekonnt mit den Mitteln einer – und ist eine – Commedia dell’Arte.

"Es ist der alte Rotz, den keiner hören will" – Lausitzer Rundschau

Zum Stück: Die Weiße Rose - lebt
15. Mai 2007

UA am piccolo Theater, Cottbus

Premiere im Klassenzimmer

"Es ist der alte Rotz, den keiner hören will" , sagt Manni zu Sophie. Sie hat sich anlässlich der Umbenennung ihrer Schule in "Geschwister-Scholl-Gymnasium" ein Theaterstück ausgedacht. Es handelt von den letzten Minuten der beiden Widerstandskämpfer, bevor sie von den Nazis hingerichtet wurden. Es ist das Stück im Stück der Piccolo-Inszenierung "Die weiße Rose – lebt" . Gestern hatte es in der Paul-Werner-Oberschule in Cottbus Premiere. Anders als «Manni» in der Theaterszene annimmt, interessierten sich die Zehntklässler sehr für das, was angeblich niemand mehr hören will.

"Die weiße Rose – lebt" , geschrieben und inszeniert von piccolo-Theaterpädagoge Günther Breden, schlägt einen Bogen von damals zu heute. "Es soll gezeigt werden, wie sich der Antisemitismus wieder breit macht, Fremdenfeindlichkeit geduldet wird und Nazis wieder auf dem Vormarsch sind" , erklärt der Regisseur.

Das Zwei-Mann-Stück, das die jungen Schauspieler Hauke Grewe und Maria Schneider überzeugend spielen, hatte die Schüler offenbar sehr berührt. So herrschte ein Moment der Stille, bevor es für die Aufführung viel Applaus gab. "Das Stück ging mir sehr nahe" , sagte Anja Cudok (15). "Vor allem hat mich die Ungerechtigkeit erschüttert, die Hans und Sophie Scholl widerfahren ist" . Die 16-jährige Nele Vogt fand an der Inszenierung besonders gut, dass sie Parallelen zur heutigen Zeit zieht. «Ich denke, dass die Gefahr, die von den Neo-Nazis aus geht, unterschätzt wird. Das zu thematisieren, finde ich wichtig."

Ein wenig Nachhilfe in Geschichte bietet das Theaterstück außerdem. "Es ist interessant, auf die Art noch mehr über die ,Weiße Rose’ und die Geschwister Scholl zu erfahren. Das ist besser als Unterricht" , waren sich Dirk Enzmann (17) und Christian Heptner (17) einig. Nach Angaben von Regisseur Günther Breden sollen künftige Aufführungen theaterpädagogisch nachbereitet werden. "Schüler sind nach Premieren immer noch sehr verhalten" , ist seine Erfahrung.

Von Jana Tschitschke