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Presse - Mark Down
Theater Naumburg: Verrückte All-Erkundung – Naumburger Tageblatt
18. Oktober 2019
Theater Naumburg: Verrückte All-Erkundung
von Jana Kainz
Ehe es sich gestern Vormittag die Mädchen und Jungen der Klasse 3c der Naumburger Salztorschule versahen, fanden sie sich nicht mehr in ihrem Unterrichtsraum wieder, sondern urplötzlich in Professor Blastovs Physik-Labor. Und zu ihrer weiteren Überraschung waren sie selbst Doktoren, Professoren und Studenten der Weltraumforschung. Bildung lichtgeschwindigkeitsschnell? Leider nicht! Was die Grundschüler erlebten, war die Premiere der Naumburger Theaterinszenierung des Klassenzimmerstücks „Spaceman“, die ihnen auf amüsante und unterhaltsame Weise Lust auf Wissenschaft gemacht haben dürfte.
Jörg Vogel spielt einen begeisterten, etwas schrägen Physikprofessor, der mit jungen Gelehrten Fragen der Weltraumforschung nachgeht.
Energiegeladen erklärt der etwas schräge Professor Blastov (gespielt von Jörg Vogel) - unterstützt von den sprechenden und recht spleenigen Kreidestückchen Betty und Klaus - den Urknall, von welchen Atmosphären der Planet Erde umgeben ist und einiges mehr. Damit ihm die jungen Gelehrten folgen können, aktivieren sie zuvor gemeinsam mit einer Minus-und-Pluspol-Andockung und viel lautem „Pusch“ und „Brrr, brrr“, begleitet von wildem Kopfgeschüttel, ihre Gehirne. Und zwar derart, dass sich der Professor schließlich der einen oder anderen interessanten Frage gegenübersieht, wie jene nach der CO₂-Schicht, die ihn einmal gar aus dem Konzept bringt. Bei so viel Wissenschaft kann man leicht den Überblick verlieren. Aber dank seiner „Assistentin“ kann er den roten Faden schnell und geschickt wieder aufnehmen.
Auf der Suche nach Aliens
Eingebettet hat Blastov die viele Wissenschaft in eine Geschichte. Es ist die Geschichte des Jungen But, der nach seiner besten Freundin Jane einen Stern benennt und ihr verspricht, zu ihm zu fliegen, um ihr von diesem erzählen zu können. Ja, nicht nur Jane hat es Bud angetan, sondern auch die fernen Planeten und Sterne haben es. Als dann eines Tages auf dem alten Röhrenfernseher, den er für seinen Opa repariert, ein Außerirdischer Kontakt zu ihm aufnimmt und ihm das keiner glaubt, steht für Bud fest: Er wird Astronaut.
Doch was braucht ein Spaceman für seine Weltraummission? Klar: einen Raumanzug, eine Rakete und eine Karte der Route durchs All. Alles entsteht, von Jörg Vogel amüsant-verrückt gespielt, auf Kreidetafeln. Dann kommt der große Tag: Bud startet ins All. Während seiner im Fernsehen ausgestrahlten Raumfahrt trifft er schließlich am Rande des Universums tatsächlich auf einen Außerirdischen.
Die kindgerechte Science-Fiction-Story, die auf witzige und durchaus auch lehrreiche Weise die Mädchen und Jungen bestärkt, an ihren Träumen festzuhalten, stammt aus den Federn der Engländer Mark Down und Nick Barnes. Einer der Autoren, Mark Down, mischte sich gestern unter das junge Premierenpublikum - zwischen eigenen Shows vorgestern in Leipzig und heute in Braunschweig.
Englischer Autor im Publikum
Entwickelt hatte sich „Spaceman“ aus Downs und Barnes’ Ende dem 1990er in England aufgeführten Kabarettstück für Erwachsene, in dem die beiden zwei Wissenschaftler spielten. Die Weltraum-Szene war beim englischen Publikum derart gut angekommen, dass sie gefragt wurden, ob sie daraus ein eigenes Stück entwickeln könnten. Sie konnten. Die so entstandene „Spaceman“-Version für Erwachsene inszenierte Down bereits einmal in Köln. Zur vom Verlag umgeschriebenen Klassenzimmerstück-Version, für die Mareike Zimmermann in Naumburg Regie geführt hat, meinte ein sichtlich amüsierter Down nach der gestrigen Premiere, dass es „brillant für einen Klassenraum“ hergerichtet worden sei.
In 40 Minuten ins All und zurück – Westfälische Nachrichten
12. März 2017
Spaceman“ im U2 des Theaters Münster
Münster – Mit obligatorischem Schreibtisch und allerlei Krimskrams in den Regalen sieht Buds Bude aus wie irgendein Kinderzimmer. Nur die Galaxie aus Ballonlampen, die von der Decke hängen, deutet an, dass hinter dem Bewohner mehr steckt als ein normaler Junge. Bud ist nämlich der „Spaceman“. Und so heißt auch das Kinderstück von Mark Down und Nick Barnes, das am Samstag unter der Regie von Angelika Schlaghecken im U2 des Theaters Münster Premiere hatte.
Von Helmut Jasny
Natürlich wird man nicht ohne Weiteres zum Spaceman, da sind die Autoren realistisch. Beispielsweise muss man im Physikunterricht gut aufpassen. Und man muss einen guten Lehrer haben. Als solcher entpuppt sich Benedikt Thönes in der Rolle des Professors Blastow, dem jeder Dünkel fremd ist, wenn er die kleinen Zuschauer zu Beginn der Vorstellung als seine Kollegen begrüßt und ihnen dann Buds Geschichte erzählt. Wissenschaft spielt darin eine wichtige Rolle. So werden auf spielerische Weise unter anderem der Urknall, der Weltraum und das Entstehen von Leben erklärt.
Aber das sind nur lehrreiche Zugaben zu der eigentlichen Geschichte, die sich als ebenso spannende wie kindgerechte Sciene Fiction entpuppt. Bud hat nämlich durch den alten Röhrenfernseher seines Opas Kontakt zu Außerirdischen aufgenommen und will sie jetzt besuchen. Gut in Physik, wie er ist, hat er schnell eine Rakete gebaut. Hier helfen dem Schauspieler zwei Stückchen Kreide, die sogar sprechen können und mit denen er das Raumschiff kurzerhand an die Tafel zeichnet. Der Astronautenhelm ist aber echt und wölbt sich als gewaltige Kugel über seinen Kopf (Bühne und Kostüme: Melanie Walter). So ausgestattet macht sich Bud auf die Reise ins All, bei der ihn Schwerkraft und Fliehkraft abwechslungsweise nach vorne und hinten über die Bühne schleudern. Als er dann tatsächlich auf Außerirdische trifft, wird er prompt von ihnen entführt. Aber nur bis zum Abendessen. Denn dann muss auch der Spaceman wieder zu Hause sein, damit alles seine Ordnung hat. Ein sympathisches, mit wenigen, aber klug eingesetzten Mitteln inszeniertes Ein-Personen-Stück, das die kleinen Zuschauer bei der Premiere über 40 Minuten bei der Stange hielt.
Abendbrot bei den Aliens. „Spaceman" galaktisch gut. – Münstersche Zeitung
16. Januar 2012
Zur Premiere des Theaters Scintilla, Münster, 14. 12. 2008
Münstersche Zeitung, 16.12.2008
Abendbrot bei den Aliens. Theater: „Spaceman" galaktisch gut.
Münster. Außerirdische haben nicht mal eine Postleitzahl, meckert der Postbote. Mit Vorurteilen wie diesen muss sich Bud auseinandersetzen, bevor er Astronaut wird und zu den Sternen reist. Er glaubt den Einwänden der Freunde, Nachbarn und Wissenschaftler nicht. Schließlich hat er einst als Junge auf einem kaputten Fernseher seines Opas eine geheime Nachricht von Aliens empfangen. Jetzt fliegt er durchs All, findet eine neue Welt und landet auf ihr. Die Bewohner haben bereits auf ihn gewartet und senden eine Nachricht an die Erde: „Wir haben Bud. Er bleibt noch bis zum Abendbrot."
Spielerisch entführt das Theater Scintilla im Begegnungszentrum Meerwiese in Kosmos und Physik, in Science-Fiction und Mystik. Dennoch überbeansprucht das Stück „Spaceman" von Mark Down und Nick Barnes für Kinder ab sechs Jahren die jungen Zuschauer nicht. Sie werden von Anfang an in die Geschichte hineingezogen und von Professor Blastow als Studenten der NASA begrüßt. Dann erzählt er ihnen mit russischem Akzent von Buds Weltraumabenteuern - und wie Bud in der Schule fleißig lernen musste, um Astronaut werden zu können.
Funkelnde Planeten Bart Hogenboom bewältigt alle Rollen des Stücks im Alleingang, mimt mal Buds Großvater, dann einen Außerirdischen. Ganz nebenbei erläutert er die Atmosphäre der Erde und beschreibt den Urknall. Luftballons werden dabei zu Sternen, CDs zu funkelnden Planeten. Ein alter Fernseher fungiert als Computer für den Raketenstart und Stellwände mit Platinen stellen das Raumschiff dar. Gemeinsam mit Gaby Sogl (Kostüme) und Tina Töberg (Bühne) hat Regisseurin Annette Michels ein Stück geschaffen, das mit der herrlich frechen Trashigkeit der ZDF-Serie „Ijon Tichy" liebäugelt, mit Video- und Musikeinspielungen unterhält und bei der Premiere am Sonntag die Kinder in den Bann ziehen konnte.