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Presse - Mareike Zimmermann

Theater Neustrelitz geht mit Klimawandelstück in Klassenzimmer – Nordkurier / Neustrelitz

08. Oktober 2022

Eine Umwelt-Oper hatte jetzt am Neustrelitzer Theater Premiere. Die Inszenierung wurde speziell für Schulen erarbeitet.

Von Heike Sommer

Die Kinderoper „Bär“ feierte Premiere im Landestheater Neustrelitz. Die Hauptrollen werden von Laura Scherwitzl und Robert Merwald gespielt und gesungen.

Neustrelitz

In der Probebühne des Landestheaters Neustrelitz erlebten am Freitagvormittag Schülerinnen und Schüler die Premiere einer Umwelt-Oper mit dem Titel „Bär“. In dem Zweipersonenstück geht es um die ganz große Frage: Wie rettet man die Welt? Und insbesondere die Eisbären. Dem tierischen Arktisbewohner drohen Hunger und Tod, weil das Eis aufgrund der Erderwärmung schmilzt. So jedenfalls verkündet es ein Nachrichtensprecher gleich zu Beginn der minimalistischen Inszenierung.

Alles passt in wenige Koffer

Bühnenbild, Kostümierung, musikalische Begleitung sowie die Technik sind so weit reduziert, dass die gesamte Ausstattung in wenige Koffer passt. So ist es möglich, mit dem Stück in den kommenden Wochen auf Tour zu gehen. „Für die Schulen, gerade im ländlichen Raum, ist es ja ziemlich umständlich, einen Theaterbesuch zu organisieren. Darum kommt das Theater in die Schulen“, erklärt Theatersprecherin Wenke Frankiw.

Dieses Konzept ist nicht neu. Doch durch die Corona-Pandemie und die einhergehenden Kontaktbeschränkungen lagen mobile Produktionen für Schulen auf Eis. „Wir sind froh, dass wir solche Inszenierungen jetzt wieder anbieten können. Die Schulen fragen danach“, sagt Wenke Frankiw. Mit der Umwelt-Oper von Mareike Zimmermann greift das Theater ein Thema auf, das vermutlich an vielen Abendbrottischen diskutiert wird und auf allen Kanälen präsent ist: der Klimawandel.

Ein Schweinebär auf der Bühne

Charlotta, die weibliche Hauptfigur in der Oper und verkörpert von Laura Scherwitzl, geht ihren Mitmenschen damit auf die Nerven, alles richtig machen zu wollen für den Klimaschutz. Ausgerechnet ein Eisbär, gesungen und gespielt von Robert Merwald, kommt ihr dabei in die Quere. Er entpuppt sich schließlich als Schweinebär, der aus Bequemlichkeit alles so weiter laufen lassen möchte wie bisher. „Das Stück basiert auf der Barock-Oper La Calisto von Francesco Cavalli. Dort wird die Hauptfigur in einen Bären verwandelt und muss sich mit den Konsequenzen ihres Tuns oder Nichttuns herumschlagen“, beschreibt Daniel Valero. Es ist seine erste Regiearbeit am Neustrelitzer Theater.

Sprache und Gesang wechseln sich in der einstündigen Inszenierung ab, in deren Verlauf die selbstgerechte Klima-Kämpferin Charlotta zu zweifeln beginnt und zu verzweifeln droht. Der Schweinebär bietet ihr als Ausweg an: „Wenn wir schon keine Zukunft haben, dann sollten wir jetzt Spaß haben. Wir haben keine andere Chance.“ Warum Charlotta dieses Angebot ausschlägt, hat vor allem damit zu tun, dass sie sich zum Schluss der Inszenierung mit dem Publikum verbündet. „Es werden in dem Stück viele Fragen aufgeworfen. Darum bieten wir nach den Aufführungen in den Schulen immer noch eine Gesprächsrunde an“, sagt Theatersprecherin Wenke Frankiw.

 

Spannend, was da in der Aula Schule macht – Nordkurier am Wochenende

25. November 2017

Von Heike Sommer

Ob Schüler mit einer Oper zu begeistern sind? Das Theater Neustrelitz wollte es nun mal wissen und inszenierte ein Singspiel fürs Klassenzimmer, das jetzt Premiere in Blankensee hatte.

BLANKENSEE. Alles nimmt seinen Anfang mit einem riesigen Kühlschrank, der in die Aula der Schule in Blankensee geschoben wird. Beginnt so eine Oper? Diese schon. Schließlich handelt es sich um eine Klassenzimmer-Oper. Für die Darsteller, den Musiker und den Regisseur ist die Aufführung am Freitagvormittag eine Premiere.

Bisher war das Landestheater mit Sprechtheater-Stücken in die Schulen gegangen. Nun wollte man es auch mal mit Musik versuchen, wie Theater- Sprecherin Wenke Dreffin erklärt. Auf der Suche nach einem geeigneten Stück fiel die Wahl auf Mareike Zimmermanns Kinderoper „Ritter Odilo und der strenge Herr Winter“. Dass die Premiere in Blankensee stattfand, hat vor allem mit einer Theater begeisterten Lehrerschaft zu tun. Regelmäßig holt sich die Schule Theatergruppen ins Haus. „Und wir sind auch oft zu Besuch im Neustrelitzer Theater“, sagt Petra Klinger, die für die Schule den Kontakt zu den Künstlern herstellt. Die dritten und vierten Klassen sitzen diesmal als Premierenpublikum in der Aula. Die Mädchen und Jungen haben sich im Unterricht auf die Vorführung vorbereitet. „Wir haben gemeinsam die Stückzusammenfassung gelesen. Die Schülerinnen und Schüler sollten sich einen Schluss für die Handlung ausdenken“, sagt Lehrerin Heike Winterberg, Klassenlehrerin einer 4. Klasse. Um so gespannter verfolgten die Mädchen und Jungen, was Sebastian Naglatzki und Tara Daphne Bethke sowie der Musiker Daniel Stratievsky auf die Bühne brachten. Zunächst einmal besagten Kühlschrank. Im Verlauf der Handlung entpuppt sich das Küchenger.t mal als Requisit und mal als ideale Kulisse für die Abenteuer des Ritter Odilo. Und selbstverständlich kommt die Musik nicht zu kurz dabei. Sebastian Naglatzki als Odilo zieht die Kinder mit seiner Spielfreude und seinem Gesang in den Bann. Begeistert lernen sie mit ihm ein Lied, das immer wieder im Verlauf der Aufführung erschallt. Mit viel Beifall belohnt das junge Publikum die Kinderoper und lässt sich nicht zweimal bitten, Odilos Lied ein letztes Mal zu singen. Elina und Karl aus der 4. Klasse waren von diesem Freitagvormittag in der Schulaula begeistert. Karl war noch nie in einer Oper. Der Gesang hat ihm gefallen, noch mehr jedoch die Kampfszene zwischen Ritter Odilo und dem strengen Herrn Winter. Elina und Karl gehören zu jenen Kindern, die sich im Vorfeld einen Schluss für das Stück ausgedacht hatten. „Wir lagen nicht richtig. Aber dieser Schluss ist auch in Ordnung“, sagt Elina. Die mobile Theaterproduktion geht jetzt auf Tour durch Schulen und Kindergärten. Das 50-minütige Stück eignet sich für Kinder ab sechs Jahren.

Sein Pferd hat Schnupfen – Augsburger Allgemeine

24. September 2016

Theater Augsburg spielt "Ritter Odilo" - von Gerlinde Knoller

Sie kamen mit einer riesigen blauen Kiste ins Klassenzimmer. In die Konditorei Wichtl hätten sie ausliefern sollen. Aber da waren sie in der Grundschule St. Anna offensichtlich falsch. Absolut richtig lag das Theater Augsburg mit seiner neuen mobilen Produktion „Ritter Odilo und der strenge Herr Winter“, die gestern Premiere hatte. Es ist ein vergnügliches wie auch tiefsinniges Stück, nach dem Bilderbuch von Mareike Zimmermann und der bezaubernden Musik aus Henry Purcells „König Arthur“. Es kommt mit nur zwei Spielern aus: mit Georg Festl als Ritter Odilo mit einer wunderbaren Stimme, und mit Michael Wagner als sein (Klavier)begleiter.

Die Magie in diesem Stück entwickelt sich spielerisch. Die Handwerker Georg und Michael beschließen, in ihrer Pause ein Lied von einem echten Ritter zu singen. Georg verwandelt sich zu Ritter Odilo, sein Käppi wird zum Helm, der Meterstab zum Schwert und hinein geht’s ins Abenteuer! Oder? Der Drache fällt als Gegner aus, seine Mobilbox meldet, dass er gerade im Winterschlaf ist. Die Eroberung einer Prinzessin fällt flach, weil sie sich ziert, bei der Kälte einen Fuß vor die Tür zu setzen, geschweige denn mit dem Ritter zu tanzen. Und des Ritters Pferd hat Schnupfen. Schuld an allem ist „der strenge Herr Winter“, ein mit Norwegermütze, Wollschal und Schneesonnenbrille ausgestatteter ungemütlicher Geselle.

Dank der durchaus anspruchsvollen Musik, auch eine kleine Arie wird gesungen, wird das Geschehen noch lebendiger. Die Kinder fühlen das Bibbern und Schlottern in der Winterkälte mit, aber auch den nahenden Frühling mit seinen lieblichen Melodien. Inszeniert hat das Stück Lea Sophie Salfeld.