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Zum 20-jährigen Bestehen der Alzheimer Gesellschaft Stade wird die Szenische Lesung "Die Akte Auguste D." eingeladen. Am 10. März 2023 findet die Veranstaltung in der Seminarturnhalle in Stade statt. Es lesen Basil Dorn und Ulrike Hofmann-Paul.
Frankfurt am Main, Psychiatrische Klinik: 1901 entdeckt der Arzt und Hirnforscher Dr. Alois Alzheimer an seiner Patientin Auguste D. auffällige Erinnerungslücken, die 51jährige weiß den Namen ihres Mannes nicht mehr und ist orientierungslos. Zu jung für 'Altersblödsinn', wie die Demenz im Greisenalter genannt wird, diagnostiziert er. Er hält die Gespräche mit ihr schriftlich fest und stellt sie 1906 auf einem Kongress der Irrenärzte - so die Terminologie der Zeit - in Tübingen vor. Eine unbekannte Krankheit, stellt er fest, doch die Ärzteschaft ist nicht interessiert. Es ist die Zeit der aufkommenden Psychoanalyse und auch Dr. Sigmund Freud und Kollegen veröffentlichen ihre Forschungsergebnisse. Sie sind weitaus interessanter, denn die sexuellen Erlebnisse ihrer Patienten stehen im Mittelpunkt. Selbst die Tübingen Chronik widmet sich den seelischen Erkenntnissen. Organische Hinforschung scheint nicht mehr zeitgemäß. Die Krankenakte verschwindet in den Archiven und wird erst 1997 in der Universitätsbibliothek in Frankfurt am Main wiedergefunden. Eine medizinhistorische Sensation, denn die aktuelle Demenz-Forschung deckt sich mit Alzheimers Erkenntnissen von 1901. Ein Rückschlag in der Medizin? 100 Jahre Erkenntnisse zu einer Krankheit und kein Schritt weiter.
Die Lesung zeichnet nicht nur ein Porträt der Krankheit, sondern gibt auch Einblick in die damaligen „Irrenanstalten“ und die Methoden der Hirnforscher zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, als organische Hirnforschung und Psychoanalyse um ihren Stellenwert in der Wissenschaft stritten.
Die Lesung ist eine konzentrierte Fassung des Theaterstücks, sie dauert 60 Minuten.
Die Akte Auguste D.
von Konrad und Ulrike Maurer
Bühnenfassung Ulrike Hofmann-Paul
Frankfurt am Main, Psychiatrische Klinik: 1901 entdeckt der Arzt und Hirnforscher Dr. Alois Alzheimer an seiner Patientin Auguste D. auffällige Erinnerungslücken, die 51jährige weiß den Namen ihres Mannes nicht mehr und ist orientierungslos. Zu jung für 'Altersblödsinn', wie die Demenz im Greisenalter genannt wird, diagnostiziert er. Er hält die Gespräche mit ihr schriftlich fest und stellt sie 1906 auf einem Kongress der Irrenärzte - so die Terminologie der Zeit - in Tübingen vor. Eine unbekannte Krankheit, stellt er fest, doch die Ärzteschaft ist nicht interessiert. Es ist die Zeit der aufkommenden Psychoanalyse und auch Dr. Sigmund Freud und Kollegen veröffentlichen ihre Forschungsergebnisse. Sie sind weitaus interessanter, denn die sexuellen Erlebnisse ihrer Patienten stehen im Mittelpunkt. Selbst die Tübingen Chronik widmet sich den seelischen Erkenntnissen. Organische Hinforschung scheint nicht mehr zeitgemäß. Die Krankenakte verschwindet in den Archiven und wird erst 1997 in der Universitätsbibliothek in Frankfurt am Main wiedergefunden. Eine medizinhistorische Sensation, denn die aktuelle Demenz-Forschung deckt sich mit Alzheimers Erkenntnissen von 1901. Ein Rückschlag in der Medizin? 100 Jahre Erkenntnisse zu einer Krankheit und kein Schritt weiter.
Die Lesung zeichnet nicht nur ein Porträt der Krankheit, sondern gibt auch Einblick in die damaligen „Irrenanstalten“ und die Methoden der Hirnforscher zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, als organische Hirnforschung und Psychoanalyse um ihren Stellenwert in der Wissenschaft stritten.
Die Lesung ist eine konzentrierte Fassung des Theaterstücks, sie dauert 60 Minuten.
Die Akte Auguste D.
von Konrad und Ulrike Maurer
Bühnenfassung Ulrike Hofmann-Paul