Unterm Dach

Unterm Dach, von Achim Stegmüller

Es brennt: Zwei Paare, ein jüngeres und ein älteres, leben in einem Haus. Unterm Dach wohnt ein alleinstehender junger Mann unbekannter Herkunft. Bei einem gemeinsamen Abendessen der beiden Paare wird deutlich, dass beide Ehen kaputt sind und nur der Schein aufrecht erhalten wird, was die Frauen verbittern und die Männer verzweifeln lässt. Der gemeinsame Nachbar wird zum Thema: Da niemand genau weiß, was der junge Mann macht oder woher er kommt, er immer im Treppenhaus hockt und mit einem Messer spielt, vermuten die Männer böse Absichten. Als die Frauen im Hausflur eine grausige Entdeckung machen und ein Verbrechen vermuten, wird die Stimmung gegen den jungen Mann immer feindseliger – bis das Haus in Flammen steht.

Während dreier Abendessen wird die wahre Natur der Figuren demaskiert: beim ersten die kaputten Ehen, beim zweiten die fremdenfeindlichen Denkmuster – und beim letzten Abendessen, das der junge Mann ausrichtet, die Aggressionen gegenüber dem Anderen. Die Frauen respektieren seine Gewohnheiten. Seitens der anderen Männer besteht erst gar kein Interesse, den jungen Mann kennenzulernen. Im Gegenteil. Sie pöbeln, sind feindselig, abweisend und führen damit ihre eigenen Ansprüche an den Fremden ad absurdum. Das eigene, kaputte Leben wird zur Norm und zum Ideal erhoben und allen aufgezwungen. Sie sind die wahren Gewalttäter.

Ein vielschichtiges Kammerspiel das Beziehungen aufdeckt und das zeigt, dass brandgefährliche Denkweisen in allen Schichten und überall zu finden sind – und dass jeder zum guten Zusammenleben beitragen kann – unter einem Dach.

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