Unsterblich!, von Marcus Imbsweiler
Solo für eine unwirsche Frau
Unsterbliche Geliebte: Josephine, eine unwirsche Frau, führt das Publikum durch das Wachsfigurenkabinett ihres ersten Mannes und stellt Berühmtheiten von der Antike bis zu ihrer Zeit vor. Ihr nüchtern-pragmatischer Blick auf das Leben relativiert die Größe der versammelten Genies, von Seneca über den Kaiser bis Beethoven. Indem sie von Begegnungen und Erfahrungen mit ihnen erzählt, holt sie die Großen der Geschichte von den Sockeln, zeigt sie als Menschen mit Schwächen und stellt die Frage nach der Unsterblichkeit. Zentral dabei ist ihre Beziehung zu Beethoven sowie sein Fall aus ihrem persönlichen Olymp.
Imbsweiler bezieht sich dabei auf die historische Person der Josephine Gräfin Deym von Stritetz, der wahrscheinlichen Adressatin Beethovens „Brief an die Unsterbliche Geliebte“ von 1812. Er arbeitet Zitate aus Briefen des Paares in den Text sowie Auszüge aus Beethovens Werk. Dabei stehen weniger die historischen Ereignisse, als die Suche nach dem, was wahrhaftige Größe und Unsterblichkeit ausmachen im Vordergrund.
Genau wie bei den Berühmtheiten des Kabinetts wird das Bild Beethovens als unsterbliches Genie demontiert. Wichtig dabei ist Josephines Sicht, dass sich Unsterblichkeit in den Taten zeige: Beethovens Auftragswerk, die Lobeshymne, die Kantate „Der glorreiche Augenblick“, gegenüber Feldherren und Regenten, sieht Josephine als kriecherisch und anbiedernd, da Europas Machthaber der Bevölkerung nicht Glorie, sondern Krieg, Gewalt und Tod gebracht haben. Seine Musik empfindet sie daher als höchst irdisch. In seinen glühenden Liebesbriefen zeige sich seine Liebe fern jeder Lebens-Realität. Ihre Absage an Beethovens Liebe schmerzt sie – doch nur so wird sie selbst „unsterblich“.
Ein Stück über die historische Figur der Josephine Gräfin Deym von Stritetz, Beethovens Geliebter, das die Frage nach wahrer Größe und Unsterblichkeit stellt.
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