Licht

Licht, von Annet Bremen

Nachts nahm ihre Mutter sie mit ins Labor. Barfuß, verschlafene Augen – viele Gläschen mit Uranstücken leuchteten ihnen entgegen. Doch die Mutter stirbt, die Zwillinge werden getrennt. Hannah und Thomas Jáchymov fürchten sich vor der Trennung und bauen in ihren Köpfen eine Stadt, in die sie flüchten können - eine Stadt aus Erinnerungen.

Fünfzehn Jahre später, Donnerstagnacht. Ein Mädchen kommt aus der Gosse gekrochen, von irgendeiner Motto-Party, sie trägt einen Pferdekopf. Ein Junge liest sie von der Straße auf, schleppt sie ab. Für ein Gehirnexperiment, das testen soll, ob ein Trauma wie eine Tumor durch Bestrahlung entfernt werden kann. Das Ziel: die totale Sorgenfreiheit. Eine Welt ohne Erinnerungen, ohne Geschichte. Aber das Mädchen ist Hannah und der Junge Thomas - und sie haben eine Geschichte.

"Licht" ist ein Stück auf der Schwelle von Phantasie und Wirklichkeit. Poetisch und roh. "Licht" handelt davon, was Marie Curie einst entdeckt hat, und wie sich Schönheit in Schreckliches verwandelt, wenn es in falsche Hände gerät. Was einmal Licht war, wird schwarz. Was einmal Hoffnung war, verbrennt. Ein Stück über Wunder und Grauen, über Tschernobyl und Fukushima, eine Märchen-Dystopie, die nicht so weit von unserer Realität entfernt ist, wie wir das gerne glauben würden. Hänsel und Gretel verirrt im 21. Jahrhundert.

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