Wir sind Krieger

Wir sind Krieger, von Monica Isakstuen

Welche Verantwortung tragen wir füreinander? In Monica Isakstuens Stück "Wir sind Krieger" versuchen verschiedene Menschen einander zu begegnen und zu verstehen. Das ist anspruchsvoll und verlangt ihnen alles ab, denn oft sind die Begegnungen von Konfrontationen und alten Konflikten geprägt. In Dialogen erzählen die Stimmen ICH und DIE ANDEREN von ihrem gelebten Leben, Situationen, in denen sie behütet, umsorgt, geliebt werden wollten. Die ANDEREN unterbrechen, provozieren und kommentieren ICHs Erinnerungen, sie hören zu und trösten, sie vertrauen und beschuldigen. Das Gespräch ist brutal und konfliktreich, aber auch herzlich und fürsorglich. Was ist Wahrheit und was ist Lüge? Wer ist schuld, wer braucht Hilfe, wer ist zur Hilfe verpflichtet? In der Dissonanz der Stimmen verschwimmt der Unterschied zwischen ihnen mehr und mehr.

Das Stück legt die Verantwortung, die wir für andere haben, offen, indem es das ICH mit den ANDEREN konfrontiert. In den unterschiedlichen Dialogen zeigen sich die Beziehungsgeflechte aller - und die tiefen Verletzungen, die aus ihnen entstehen. Die Begrenztheit des ICH wird überwunden, ICH und die ANDEREN verschmelzen. Sie zeigen, dass wir uns alle ähnlicher sind, als wir denken oder wahrhaben wollen.

In »Wir sind Krieger« fungiert Isakstuen als Guide für das Unangenehme, das Ungesagte, Aussichtslose und Unterdrückte, für Ablehnung, Verrat und das Bedürfnis nach Bestätigung in einem Text, der trotz des tiefen Schmerzes, der ihn durchzieht, auffallend warmherzig und humorvoll ist. »Wir sind Krieger« legt das Zerbrechliche in uns Menschen offen und trifft uns dort, wo die Unruhe sitzt. [...] Was Isakstuen zu einer so hervorragenden Dramatikerin macht, muss ihre Fähigkeit sein, die Sprache auf das Ungekünstelte, Rhythmische und Melodische, auf das Mündliche zu reduzieren. Frederikstad Blad, 15.11.2021, Kritik zur UA von Christen Hvam

Ein poetisches und verletzliches Stück über die Wunden, die wir uns in engen Beziehungen zufügen und über die Verantwortung des Einzelnen gegenüber dem Nächsten.

 

Der ursprüngliche Titel „Einst waren wir Krieger“ wurde auf Wunsch der Autorin geändert in „Wir sind Krieger“.

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