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Theater und Fußball sind zwei Paar Schuhe? – Mitteldeutsche Zeitung
Zum Stück: Der Manndecker
05. April 2000
Zur Uraufführung von "Der Manndecker" im Theater am Volkspark in Halle am 06.04.2000
Mitteldeutsche Zeitung, 05.04.2000
Theater und Fußball sind zwei Paar Schuhe? Das Theater im Volkspark will morgen das Gegenteil beweisen. Um 20.30 Uhr wird „Der Manndecker“ uraufgeführt. Nicht nur, dass in dem witzigen Monolog von Jörg Menke-Peitzmeyer ein Fußballer seine Weltsicht erklärt. Der Fußballklub VfL Halle leistet bei dieser Bühnenproduktion tatkräftige Hilfe. Und der FC Bayern München schickt sogar ein Original-Trikot für den Hauptdarsteller. [...]
Für ihn [Jörg Menke-Peitzmeyer] liegen Theater und Fußball eng beieinander. In der Kabine wird nicht anders über die Mannschaftsaufstellung geschimpft als in der Garderobe über die Rollenbesetzung’, glaubt er. VfL-Manndecker Mark Jonekeit sieht ähnliche Parallelen: ‚Das Stadion ist unsere Bühne. Wir trainieren die ganze Woche, um Samstag Leistung zu bringen, während die Schauspieler proben und in der Aufführung ihren Mann stehen müssen.’“
Mitteldeutsche Zeitung, 06.04.2000
„Theatersaal wird zur Fußball-Kabine“
Eine schizophrene Situation – Mitteldeutsche Zeitung
Zum Stück: Der Manndecker
20. März 2000
Zur Uraufführung von "Der Manndecker" im Theater am Volkspark in Halle am 06.04.2000
Mitteldeutsche Zeitung, 20.03.2000
„Fußball ist der Volkssport Nummer eins. Diese Einsicht schlägt sich nun im Programm des Theaters am Volkspark nieder. Das Stück „Der Manndecker“, in dem es um einen alternden Abwehrspieler geht, hat am 6. April Premiere. Um dieses Ereignis angemessen vorzubereiten, gab es im Vorfeld eine Lesung, die diesen Sport einmal anders beleuchten sollte [...].
Ein Höhepunkt: Die Lesung von Auszügen aus dem neuen Stück „Der Manndecker“ – von Menke-Peitzmeyer geschrieben, von Gerth gespielt. Dass die Inszenierung ein tragikomischer Abgesang auf jene Zeit werden soll, als Fußballer noch große Namen hatten, wurde auf amüsante Weise deutlich. Vier Jahre trug der Autor, seit der Kindheit Fußballfan, diese Idee mit sich herum. ‚Der Manndecker ist in einer schizophrenen Situation: Er muss das geliebte Spiel zerstören’, erklärt er. Dennoch sei sein Stück keine reine Vorstellung für Ballfans. ‚Manndecker, die rackern, und anderen den Rücken frei halten, gibt es in allen Berufen.’“
Ein respektloser Faust in der Sparversion – Märkische Oderzeitung
Zum Stück: fast Faust
27. Januar 1999
"fast Faust" von Albert Frank
Zur Uraufführung am Kleist-Theater , Frankfurt/Oder, 29. Januar 1999
Märkische Oderzeitung, 27. Januar 1999, Vorankündigung
„Ein respektloser Faust in der Sparversion: Lustspiel von Albert Frank hat am Kleist-Theater Premiere. „fast Faust“ ist der respektlose Titel, unter dem der Autor Albert Frank sich mit dem wohl am häufigsten bearbeiteten Stoff der deutschen Literaturgeschichte auf seine eigene Weise auseinandersetzt. Sein Stück „fast Faust“ feiert am Freitag im Theatercafé des Kleist-Theaters Frankfurt/Oder Premiere. Wer den „Faust“ in der Goethe-Version bisher nur als anstrengenden Lehrstoff kennen gelernt hat, kann sich jetzt auf eine komische Neuerzählung der Geschichte freuen. (…) Beschränkt auf die Schlüsselszenen von Goethes Klassiker präsentiert der Autor und Regisseur Frank eine vergnügliche Stunde sehenswerter Schauspielkunst. (…) Alles in allem hält das Programm (...), was es verspricht: Einen kurzweiligen Theaterspaß mit einer wohldosierten Prise Slapstick, ohne dabei in Klamauk abzugleiten.
Berliner Zeitung, 01.Februar 1999
„fast Faust’ ohne Brettl-Zauber: Eine Theater-auf-dem-Theater-Gaudi in Frankfurt (Oder).
Da ächzt der Bühnenboden, und die Kulisse stöhnt – Goethe in aller Munde, denn es ist, heißa, Goethe-Jahr. Das Kleist-Theater Frankfurt (Oder) hat den Dichterfürsten vorerst im Theatercafé abgeladen.(...).
Auf der kleinen Bühne steht horizontal nur eine schwarze Wand, der Rest ist krachendes Als-ob fast mit ganz ohne Geld. Die Dekoration tragen die Darsteller selbst herein, die Souffleuse wird aus dem Publikum geholt.(...).
Am besten wird seine Theater-auf-dem-Theater-Gaudi, wenn er sich über die alltägliche Provinzbühnenpraxis mokiert. Da faselt der Direktor von der „dramatischen Tarnkappe“, als Heiner ungelenk das Gretchen stümpert, und von „fokussierter Zeitlupe“, weil er wegen mangelnder Kapazität große Szenen, wie die Walpurgisnacht, „wegkomprimiert“. Als Schmuckkästchen dient der Erste-Hilfe-Koffer, weshalb Gretchen eine Leukoplastrolle zum Ohrring umwidmen muss. Franks konzentrierter „Faust“-Fast-food hat jedoch ansonsten alles, was so genannte richtige Aufführungen haben: Pudel (aus Plüsch), Osterspaziergang (durch die Cafétische), plötzlicher Kindstod (im Sektkübel), dazu Studierstube, Hexenküche und Kerker (als ungerahmte Ölgemälde) und selbstverständlich – Gretchen am Spinnrade. Heiner gibt ihr den Körper, die Stimme kommt von der Kassette. Wie man hört, passt „Meine Ruh ist hin“ ganz vorzüglich auf die Musik von „Marmor, Stein und Eisen bricht“. Und „Faust“ sehr gut in locker-vergnügliche neunzig Theatercafé-Minuten: Gerafft nur, nicht gerichtet.“
Zur Aufführung im Theater der Altmark, Stendal, 22. September 2001
Altmark Zeitung, 24. September 2001
„Fastfood Faust: Ein Klassiker in einer Stunde – Gelungene Premiere von Albert Franks „fast Faust“ im Theater der Altmark in Stendal.
Hannah ist zur Aufführung nicht erschienen, denn ihr Freund Heiner (Andreas Kamp) hat ihr verboten zu spielen. Zu grausam findet er Goethes Faust für eine schwangere Schauspielerin. Also muss Heiner ‘ran und die Rolle des Gretchens übernehmen. So turbulent wie der Anfang von Albert Franks „fast Faust“, geht das Stück, das am Sonnabend im Theater der Altmark Premiere hatte, weiter. Regie führte Albert Frank selbst. (…) Albert Frank hat mit seinem „fast Faust“ eine Version des großen Klassikers geschaffen, der selbst dem größten Theatermuffel den Stoff noch interessant vermitteln dürfte. Gerade für Jugendliche ist die Interpretation eine gute Alternative. (…) Eine Theater-Inszenierung, bei der aus vollen Herzen gelacht werden kann, darf und soll.
Stendaler Volksstimme, 24. September 2001
Faust-Komödie mit zwei Personen.
In „fast Faust“ hat der Wiener Albert Frank in Anlehnung an Patrick Barlows Komödie „Der Messias“ den Goethe-Stoff zu einer Zwei-Personen-Komödie umgestrickt. Nach erfolgreichen Aufführungen in Hamburg, Cottbus, Berlin u.a. hat der Autor sein Stück in Stendal selbst inszeniert. (…) Die ganze Gretchentragödie erhält ihren besonderen Pfiff durch das köstliche Spiel des langen schlacksigen Andreas Kamp, der wieder eine 14-jährige Jungfrau geben darf. (…) Wer nun allerdings wissen wollte, wie die Wette zwischen Faust und Mephisto ausgehen wird, muss sich auch in Stendal noch etwas gedulden. Der Tragödie zweiter Teil wurde vom Dramenduett, allerdings nicht vom Regisseur und Autor, für die Zukunft angekündigt. Man traut es den virtuosen Schauspielern zu und an der anhaltenden Freude des Publikums an dem geistreichen Spaß kann nicht gezweifelt werden.
Zur Aufführung im Schlossplatztheater Berlin, 19. Mai 2000
Berliner Morgenpost, 26. Mai 2000
„Wenn ich nur wüßt, wo der Text geblieben ist“: Klassisch, heiter, einfallsreich: das Lustspiel „fastFaust“ im Schlossplatztheater. Goethes „Faust“ ist eigentlich eine Tragödie mit 57 Rollen. Als Zwei-Personen-Stück verlangt es den Akteuren alles ab und erhält dadurch per se eine heitere Note.(...). Die Bühne schmückt während der Aufführung nur eine schwarze Bretterwand, hinter der sich beide Schauspieler umziehen. Beim Szenenwechsel erklären sie wortreich einen imaginären Umbau. Der Theaterdirektor weist mehrfach darauf hin, dass „die fokussierte Zeitlupe in Verbindung mit der dramatischen Tarnkappe eingesetzt wird. Torsten Waligura als André und Ingo Volkner als Heiner wechseln virtuos zwischen ihren verschiedenen Rollen. Regisseurin Regina Schneider will „etwas Heiteres und Leichtes“ präsentieren, was insbesondere Schülern den Zugang zur berühmten Tragödie erleichtern soll.
Neues Deutschland, 14. Juni 2000
Es wird Goethe gesprochen, verkürzt zwar, aber unverfälscht, aufs Wesentliche konzentriert. Die reizvollen Zutaten in der Lustspielfassung von Albert Frank, die nun das Köpenicker Schloßplatztheater in Regina Schneider perfekt pointierter Regie zeigt, sind die Plänkeleien zwischen den beiden Mimen, ihr Spiel mit dem Publikum, das Mitsprechen von Regieanweisungen und witzige Erläuterungen der Handlung. Es kann ja nicht alles gespielt werden. Vielleicht hat man von dieser konzentrierten, kommentierten Fassung sogar mehr. Denn da wird gewissermaßen noch Einblick in schauspielerisches Handwerk dazu geliefert. Zwei Erzkomödianten sind am Werke. Kein Wunder, dass sie im Vorstellungsanschluß um Autogramme gebeten werden.
Zur Aufführung im piccolo-Theater, Cottbus, 2. April 2001
Lausitzer Rundschau, 4.April 2001
Den Faust als Schnellimbiss: Zur Premiere der komprimierten Klassiker-Version „fast Faust“ im piccolo-Theater. Das Zeitalter der Extreme macht auch vor dem Theater nicht halt. Wo es Mammutinszenierungen wie Peter Steins 21-stündige Faust-Fassung gibt, da ist auch das Gegenteil nicht weit. Gastregisseur Bob Ziegenbalg hat nun mit seiner Inszenierung von Albert Franks „fast Faust“ eine komprimierte Version des Goethe-Klassikers auf die Bühne des piccolo-Theaters gebracht. Die Komödie erzählt die Geschichte eines Dramenterzetts, das sich zum Ziel gesetzt hat, dem gemeinen Volk den „Faust“ mit minimalem Einsatz von Requisiten, maximaler Schauspielerbelastung und in einem leicht verdaulichen 70-Minuten-Rahmen näher zu bringen. Klassiker ohne Schnickschnack. Goethes Meisterwerk als Häppchen des Fastfood.(...). Zu zweit muss reichlich improvisiert werden. Des Pudels Kern versteckt sich folglich in einem schwarzen Wischmopp. Die Rolle des Volkes übernimmt kurzerhand das Publikum und die an eine Stellwand gehängte Gummi-Spinne soll der Hexenküche ihr eigentümliches Ambiente verleihen. Alles funktioniert mehr oder weniger gut, nur Andrés leicht arroganter Künstlerhabitus („Gott, das bin ich“) und Heiners eigenwillige Änderungsvorschläge („Dogge ist besser, Pudel finde ich irgendwie doof“) brechen den Fluss des Zusammenspiels. Aber die Schau muss ja weitergehen, schließlich haben die Zuschauer ja bezahlt. „Weiter, bitte, danke.“ (...) Bob Ziegenbalg, dem piccolo-Theater schon seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden, ist bei seiner „fast Faust“-Inszenierung für Jugendliche ab 16 Jahren eine Mischung aus Comedy und Klassik gelungen. Von Goethe bleibt dennoch einiges übrig. Immerhin wird zu zwei Dritteln in Versen gesprochen. So fällt selbst Theatermuffeln der Zugang zu einem Schulstoff-Klassiker leicht. Und es wäre sogar fast „Faust“ gewesen.
Zur Aufführung durch das „Brettgeflüster“- Ensemble, Haag (Theaterkeller) 10. Mai 2003
Haager Zeitung, 14.0 Mai 2003
Faustischer Geniestreich: Wie witzig Goethes „Faust“ sein kann, demonstrierten vergangenen Samstag die beiden Schauspieler Martin Dreiling und Michael Kuttnig in der Regie von Uwe Lohr im Haager Theaterkeller. Bei der Premiere von „Fast Faust“ schlüpften Dreiling und Kuttnig in alle 57 Rollen und spielten diese mit einer derartigen Verve, dass es am Ende Standing Ovations setzte. Wer den gesamten Stoff von Faust I kennen lernen und nonstop lachen will, der ist gut beraten, sich diese Produktion anzusehen.
Zur Aufführung von „fast Faust“ von Albert Frank im Theater Fusion Düsseldorf
biograph, juni 2005
„FastFaust“ ein Theaterspaß von Albert Frank (sehr frei nach Johann Wolfgang von Goethe) ist virtuos, witziges Theater, das einfach Spaß macht und für einen unterhaltsamen Abend sorgt. Faust ist von Goethe, das weiß jeder. Aber wer hat den Faust schon mal gesehen, wer ihn gelesen? Die wenigsten! Also muss diesem unterhaltbaren Zustand dringend abgeholfen werden, mit einer Faust- Inszenierung, die selbst dem größtem Theatermuffel die Pantoffeln auszieht. Temporeich- rasant und erzkomödiantisch. Faust in 90 Minuten- aufs wirklich Wesentliche konzentriert. Danach wird auch der letzte deutsch Kulturignorant dieses große Werk endlich kapieren und wissen woher die beliebtesten deutschen Zitate eigentlich kommen, denn hier darf von Herzen gelacht werden, wenn Goethe das Zwerchfell in Wallung bringt.“
Düsseldorfer Hefte, September 2005
Nicht vergessen werden darf freilich die hauseigene Produktion „Fast Faust“, die sich allerbester Beliebtheit erfreut und inzwischen Kultstatus erreicht hat. Diese schräge Nummer zählt gewiss zu den Highlights der neuen Spielzeit.
TZ Nachrichten, 21. September 2005
Das ist der Publikumshit im Theater auf der Ackerstraße.
Witzige Dialoge, eine gehörige Portion Spaß und köstliche Albernheiten [bilden] den unterhaltsamen Rahmen für einen rasanten Faust in 90 Minuten.
Rheinische Post, 16. September 2005
Goethes Klassiker Faust als Komödie? Albert Frank hat sich dieser Herausforderung gestellt und dabei ein Stück geschaffen, das das Zwerchfell in Wallung bringt. Die witzigen Dialoge und Albernheiten bieten einen unterhaltsamen Rahmen.(...) Der Begriff „fast“ steht dabei für schnell und rasant, das Publikum soll von Anfang an mitgerissen und in die Geschichte gezogen werden. Neben den Dialogen, die aus der Feder von Albert Frank stammen, sind auch original Gretchen- und Mephisto- Zitate zu hören. „Fast Faust oder der Pudels Kern“ war in der vergangenen Spielsaison der Publikumsrenner im Theater Flin und hat das Zeug zum Kultstück.
Theater pur, Nr. 6/ 2005
Albert Frank, 1959 in Wien geboren (...) ist eine Komödie gelungen, die alle Qualitäten zum Kultstück hat. Frank sind, neben den dramaturgisch geschickt eingefügten klassischen Texten, eine Fülle von köstlichen Albernheiten aus der Feder geflossen, die aber nie im Klamauk enden. Genau das gelingt auch Kohlen- Priebe mit der fabelhaften Regieleistung, die exakt die Balance zwischen Klassik und Komik findet. (...) Die Fensterputz- und Schmuckkästchen- Szene servieren Priebe und Verheyen in Gestik, Mimik und Sprache als komödiantisches Feuerwerk und lösen damit Lachsalve und Szenenbeifall aus- zwei Komödianten in Bestform. (…) Ein Abend der Freude und „theater pur“ sagt voraus: Diese Produktion wird ein Hit.
Rheinbote, Düsseldorf, 27. Mai 2005
Die Zuschauer werden Zeuge einer Faust- Inszenierunbg des „Dramenterzetts“. Nachdem sich der weibliche Part- Hannah- kurzfristig verabschiedet hat, müssen André (Oliver Priebe) und Heiner (Thomas Verheyen) den Faust alleine auf die Bühne bringen. Da wird der Klassiker zu einem ganz besonderen Vergnügen. Das Premierenpublikum amüsierte sich köstlich.(...) Für das Theater Fusion gab es Jubel und tosenden Applaus. So macht selbst der alte Goethe Spaß.
Westdeutsche Zeitung, 25. April 2005
Erstaunlicherweise besteht dieser Schnelldurchlauf des Klassiker vor allem aus Originalzitaten. Dazwischen liefern sich André und der aufmüpfige Heiner irrwitzige Dialoge. Das Publikum ist von Beginn an in Hochstimmung, da wird mitgesungen, geklatscht und zitiert. Mit begeisterten Bravo Rufen und Fußgetrampel wird die überzeugende Leistung von Oliver Priebe und Thomas Verheyen gewürdigt, die einen grandiosen Schauspielmarathon bewältigen.
Düsseldorfer Nachrichten, 21.April 2005
Ich habe das Stück in Cottbus gesehen und war begeistert. Fast 80 Prozent der Texte stammen tatsächlich von Goethe, [...] die meisten Menschen wissen gar nicht, wie viele Zitate aus dem Faust in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen sind“ Interview mit Philipp Kohlen- Priebe
Zur Aufführung im Packhaus Theater, Bremen
Weser Kurier, 29.Oktober 2005
Die Faust Tragödie hat schon ihren Schöpfer Goethe lebenslang beschäftigt- von den ersten Ideen um 1770 bis zum Erscheinen der Tragödie zweiten Teils im Todesjahr 1832. Eine Gesamtaufführung dauert 18 Stunden. Kein Wunder, dass sich die Nachwelt mit dem Brocken müht. [...]Daher kam [...] Albert Frank auf die Idee, sich dem ersten Teil auf humorvolle Weise neu zu nähern und in um eine kommentierende Parrallel- Handlung zu ergänzen.[...]Das Hauptanliegen funktioniert: Man wird nicht nur gut unterhalten, sondern auch wieder neugierig auf Goethes Figuren und Szenen, die man mitunter aus ungeahnt neuem Blickwinkel sieht. So mancher im Publikum wird sich vorgenommen haben, den Faust erneut zu lesen. Beim Rezensenten liegt er auch wieder auf dem Nachttisch.
Zur Aufführung im Jakobustheater, Karlsruhe
Badische Neuste Nachrichten, 27./28.Mai 2006
Doppelter Volltreffer. Schauspielduo begeistert mit „Fast Faust“ im Jakobus
Ein Lustspiel-fähigeres Duo als Michael Obert (als André) und Kirstin Hamaguchi (als Hannah) ist kaum vorstellbar. Wie diabolisch, selbstverliebt Kirstin Hamaguchi den Mephisto gibt, wie eingebildet und überheblich Michael Obert den faust. Und erst hamaguchi als Gretchen und Obert als Marthe! Die grandioseste Szene ist wohl jene in „Marthens garten“. Hier sind die beiden abwechselnd Faust-und Gretchen und marthe und Mephisto. Gemäß Goethes Vorlage flechten sich die Paar-Gespräche ineinander. Albert Frank hat diese Szenestruktur noch gesteigert und Thorsten Kreilos dies gekonnt umgesetzt. [...] Das ist so komisch und auch so klug gemacht, dass das Jakobustheater-Publikum restlos begeistert war. Das sollte man sich nicht entgehen lassen, wenn man den Original-‘Faust’ gut kennt.
Zur Aufführung am Hamburger Sprechwerk
Morgenpost, 7. Juli 2006
Wenn Faust mal gehörig aus der Rolle fällt. Einfach herrlich "fast Faust" mit viel Slapstick
„Im Theater Tränen zu lachen, könnte uncool sein, ist aber bei "Fast Faust" unvermeidlich. Autor Albert Frank stutzte den mehrstündigen Goethe-Klassiker auf das Format von 90 Minuten, schob private Beziehungen der Schauspieler ein, und hat damit sämtliche Zuschauer-Lacher auf seiner Seite. Wenn dann noch zwei wie Ben Jung und Mirko Thiele die Rollen von Faust, Gott, Mephisto, Gretchen und allen anderen übernehmen, wird Theater zum Brüllen komisch.
Die Idee liegt auf der Hand: In Zeiten inflationär auftretender Abkürzungen auch Theaterstücke zu kürzen. Vom Original bleibt in "Fast Faust" noch genug übrig, um die Schauspieler kurzzeitig als Klassik-Interpreten gut aussehen zu lassen: ein qualmender, hinkender Mephisto, ein zweifeldner Faust. Doch da die weibliche Darstellerin, fei nach Goethes Vorbild, schwanger wurde, übernehemen die beiden Männer, bezopft und mit Luftballonblusen, die Frauenrollen. Und weil das der cholerische Regisseur und Faust-Darsteller erst kurz nach Beginn der Vorstellung erfährt, ergeben sich beste Slapstick-Situationen und gut improvisierte Pannen. Auch das Publikum muss einspringen, schließlich beherrscht keiner der Männer Gretchens Text wirklich flüssig. Faust jedoch fällt immer wieder aus der Rolle und wirft seinem einzig verbliebenen Mitarbeiter höchst privat nicht nur das Schwängern der Kollegin vor, sondern auch noch die Kündigung hin - alles zwischen Hexenküche und Studierzimmer. Allerbestes Komödiantentum."
Zur Aufführung in der Kleinen Komödie Weinheim
Rhein-Necker-Zeitung, 15. Mai 2008
Ein „Faust“ für zwei in zwei Stunden. Die Kleine Komödie Weinheim präsentierte „Fast Faust“ - Für Liebhaber des Originals und für solche, die es werden wollen.
Mit einer kabarettistisch angelegten Einleitung stimmte der Regisseur der "Kleinen Komödie Weinheim", Roland Heitz, das Publikum auf seinen "Fast Faust" ein.
Er und Florian Kaiser servierten den "Faust" von Goethe in knapp zwei Stunden. Für viele ist er schwer verdaulich, und Gymnasiasten stöhnen, wenn sie sich durch die Verse quälen müssen. Hängen bleiben dennoch Zeilen, die längst in den alltäglichen Gebrauch übergegangen und zu Redensarten geworden sind, auch wenn der eine oder andere vielleicht nicht weiß, woher sie stammen: Etwa "Heinrich, mir graut vor dir", "das ist des Pudels Kern", oder "ich bin der Geist, der stets verneint", um nur einige anzuführen.
Albert Frank verarbeitete diesen "Faust" zu einem temporeiches Lustspiel. Dennoch kommen auch echte "Faust-Liebhaber" voll und ganz auf ihre Kosten, ohne den großen Meister verunglimpft zu sehen. Auf zwei Personen reduziert ist dieses Stück, eine große Herausforderung für einen Schauspieler. Die 54 auftretenden Figuren des Originals, reduzierte Frank, ohne eine der tragenden Rollen zu unterschlagen. Wie das funktioniert und dass es funktioniert, bewiesen Roland Heitz und Florian Kaiser par excellence. "Tatort": Probe eines Theatertrios André (Roland Heitz), Heiner (Florian Kaiser) und Hannah, das es sich mit dem Namen "Dramenterzett" zur Aufgabe gemacht hat klassische Dramen mit nur drei Personen zu geben. Geprobt wird "Faust". Hannah ist nicht zur Probe gekommen, und so muss Heiner auch deren Part übernehmen. Zwischen original Dialogen, privaten Animositäten, Regieeinfällen von Heiner und Verbesserungsvorschlägen von André, wechselten die beiden Protagonisten rasant die Rollen mit dazu passenden Requisiten, Stimmen und den wechselnden Orten der Handlung. Dieser schweißtreibende Rollenmarathon sprang von klassischer Rezitation, eingestreutem Wortwitz, Slapstick-Einlagen bis zu vollem Körpereinsatz.
Wobei Regisseur Roland Heitz seinem Partner Florian Kaiser noch eine zusätzliche Schwierigkeit auferlegt hatte. Dessen original Texte in der Rolle des "Mephisto" muss er lispelnd vortragen. Kaiser vollbrachte damit eine Glanzleistung, denn er verstand es trotz "Sprachfehlers", erstklassig zu rezitieren und im Versmaß zu bleiben. War dieses Lispeln auch ein wenig überflüssig (es hätten sich auch andere sprachliche Ausdrucksmittel angeboten), so fehlte es Roland Heitz nicht an zahlreichen amüsanten und zu Lachern animierenden Regieeinfällen.
Dieser "Fast Faust" war zu einem heiteren Abend für Kenner und zu einem leichten Einstieg in die Materie für alle anderen geraten. Das Premierenpublikum sparte dann auch nicht mit enthusiastischem Beifall.
Weinheimer Nachrichten, 13. Mai 08
Warum Pudel, wenn auch Dogge geht? Kleine Komödie Weinheim begeistert im Schlosskeller mit einer originellen Premiere des Stückes „Fast Faust“ / Improvisation als belebendes Element
Zwei Seelen wohnen, ach, in ihrer Brust. Eine ist den klassischen Stücken der Literatur verfallen, doch die andere, die gehört dem Klamauk. Die Rede ist von Roland Heitz und Florian Kaiser, den Gründern der „Kleinen Komödie", die vor knapp einem halben Jahr in den Weinheimer Schlosskeller eingezogen ist. Dort fanden sich zur Premiere von „Fast Faust" zahlreiche neugierige Besucher ein, die es schon nach wenigen Minuten der doch recht andersartigen Inszenierung vor Lachen kaum noch auf den Plätzen hielt. Der halbe Faust ist entpuppte sich nämlich als ebenso rasantes wie amüsantes Verwirrspiel, das zwei Geschichten in sich vereinte. Da wäre zum einen Goethes weltberühmte Tragödie „Faust", zum anderen das „Dramenterzett" rund um Gründer André, gespielt von Roland Heitz. Schauspieler in der Rolle von Schauspieler zu sehen, erwies sich im Verlauf des Stücks als besonders vergnüglich. Andre hat es sich zusammen mit den Schauspielern Hannah und Heiner (Florian Kaiser) zur Aufgabe gemacht, „große Stücke einem kleinen Haus" zu präsentieren. Andre geht auf in seiner Liebe zu großer Literatur und Dramaturgie, daher trifft ihn die Nachricht, dass Hannah verhindert ist, sehr.
Was nun? Das Publikum ist da, der Text gelernt, das Stück geschrieben. Kurzerhand zwingt er Heiner, auch Hannahs Rolle zu übernehmen. Der ist wenig begeistert, gibt aber schließlich nach und wechselt zwischen Badekappe (Mephisto) und blonder Zopf-Perücke (Gretchen). Es kann also losgehen, und die beiden schlüpfen in die Rollen mon Gott und Mephisto und finden sich im „Prolog im Himmel" wieder. Doch der Friede währt nicht lange: Eine Diskussion um Szeneninter-pretationen, Versmaße und denText entbrennt zwischen den beiden und prägt fortan das Stück. Denn mal ehrlich, in eine deutsche Dogge passt doch bedeutend mehr Teufel als in einen mickrigen Pudel. Und wer sagt, dass die „sexistische Erwartungshaltung" des Publikums bei der Szene zum „Auerbach Keller" unbedingt befriedigt werden muss? Nur gut, dass Andre seinen ,„Faust" stets in der Tasche hat und munter „wegkorxiprimieren" kann. Gute Dienste leisten dem gestressten Regisseur dabei die „fokussierte Zeitlupe" und die „dramaturgische Tarnkappe", denn mit Verlaub, wer braucht schon Kunstnebel, Pyrotechnik und aufwendige Requisiten? Beim Zwei-Mann Stück „Fast Faust" arbeitet man stattdessen mit Phantasie, Vorstellungskraft und der Nähe zum Publikum. So mischte sich den Abend lang die wortreich ausgetragene Rivalität der Darsteller mit den Szenen des ursprünglichenStücks; was für viel Erheiterung im Publikum sorgte. Selbiges agierte übrigens auch mit Taschenlampe oder soufflierte, Improvisation muss sein. Und schließlich haben „Andre" und „Heiner" mit ihrer Rollenvielfalt schon genug zu tun. Gretchen, der stark lispelnde Mephisto, Gott, Faust, die dralle Nachbarin oder gar der Pudel - ohne Hannah plötzlich gar nicht mehr so einfach. Doch bei aller humoristischer Originalität, auch Liebhaber des klassischen Stückes kamen dank der hervorragenden schauspielerischen Leistung der beiden Protagonisten voll auf ihre Kosten. Mit Originaldialogen, charmanten Kommentaren zum Stück und sorgsam ausgewählten Szenen brachten Kaiser und Heitz ihren „halben" Faust auf die Bühne, und begeisterten damit keineswegs nur fast, sondern vollständig.
Mannheimer Morgen, 22. Januar 2009, Vorankündigung
Goethes Klassiker einmal anders. Schriesheim: Die Kleine Komödie Weinheim spielt „fast Faust“ in Majer's Weinscheuer
Wie bringt man einen Klassiker wie Goethes Faust mit nur drei Schauspielern auf die Theaterbühne? Eine Herausforderung, keine Frage. Insbesondere, wenn dann auch noch die Besetzung für das Gretchen ausfällt. Mit diesem Problem müssen sich André und Heiner in Albert Franks Lustspiel „fast Faust" herumschlagen, weil Hannah, Teil drei des „Dramenterzetts", das es sich zum Ziel gesetzt hat, alle klassischen Dramen mit nur drei Personen in Szene zu setzen, nicht erscheint.
Vor dieser Schwierigkeit stehen am Sonntag, 25. Januar, in Majer's Weinscheuer auch die Gründer der „Kleinen Komödie Weinheim", Roland Heitz und Florian Kaiser, die Andre und Heiner verkörpern. André alias Roland Heitz, der auch Regie führt, zwingt als Gründer und Leiter des Trios Heiner (Florian Kaiser) dazu, neben seiner Mephistoverkörperung auch in die Rolle des Gretchens zu schlüpfen.
„Dieses Stück bietet für einen Schauspieler jede Menge Möglichkeiten, Spaß zu haben", verrät Florian Kaiser den Grund, warum er voller Überzeugung sagen kann: „,fast Faust' ist unser Lieblingsstück. Es ist genial geschrieben, und man kann einerseits den Faust - einen der großen Klassiker - spielen, aber auch beim Spielen in die Vollen gehen und darf die Klischees bedienen.
,fast Faust' ist ein eigenständiges Stück - allerdings mit sehr viel Goethe drin. Außerdem ist es eine schöne Persiflage auf Theaterkonzepte."
Als Heitz und Kaiser auf der Suche nach einem neuen Stück auf fast Faust' stießen, jährte sich die Entstehung von Goethes Faust zudem zum 200. Mal. „Das war fast schicksalhaft", erinnert sich Kaiser: „Ich habe damals ein Bild der Faust-Inszenierung mit Will Quadflieg und Gustav Gründgens in der ZEIT gesehen." An der berühmten Inszenierung orientiert sich das Bild, mit dem Heitz und Kaiser für ihre Aufführung werben.
Roland Heitz, der bereits auf 30 Jahre Bühnenpräsenz zurückblicken kann, hat gemeinsam mit Florian Kaiser 2007 die Kleine Komödie Weinheim als professionelles Komödientheater gegründet, das im November 2007 mit „Traumfrau verzweifelt gesucht" Premiere feierte und sich in Folge mit sechs Produktionen und vier Vorstellungen in der Woche in der „Kleinen Komödie Weinheim" ein Stammpublikum erspielte. Da der Schlosskeller nicht mehr als feste Spielstätte zur Verfügung steht, ist das Komödientheater auf der Suche nach Räumlichkeiten.
Mannheimer Morgen, 27. Januar 2009
Mephisto lispelt und Gretchen ist ein Star. Schriesheim: Die Kleine Komödie Weinheim feiert mit „fast Faust“ in Majers Weinscheuer eine begeisternde kleine Premiere.
Das Publikum kennt seinen Faust. Während auf der Bühne in Majer's Weinscheuer Goethes Osterspaziergang deklamiert wird, springt es sogar unvermittelt als vielstimmiger Chor ein in das berühmte Zitat: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein." Vom Prolog im Himmel („Von Zeit zu Zeit seh ich den Alten gern") bis zur abschließenden Kerkerszene („Heinrich, mir graut vor dir") - an sattsam bekannten Zitaten aus Goethes berühmtem Klassiker „Faust" fehlt es nicht in „fast Faust", mit der die Kleine Komödie Weinheim nun eine kleine Premiere feierte.
Ebenso wenig lassen Roland Heitz und Florian Kaiser., es aber auch an gut gelauntem Slapstick Kalauern und tränentreibender Komik fehlen, die das Publikum in der ausverkauften Weinscheuer gleich ab den ersten Worten von Heitz alias Andre - unter anderem als Gott, Faust oder Hexe – mitreißen. Auch Kaiser findet sich in den verschiedensten Rollen wieder, denn in „fast Faust" wird das klassische Drama Faust gleich zweimal gebrochen: Aus der Tragödie wird durch die Textfassung von Albert Frank zunächst ein Dreipersonenstück, das durch den Ausfall einer Schauspielerin von nur zwei Personen auf die Bühne gebracht werden muss. André zwingt also Heiner, auch die Rollen von Hannah zu übernehmen. Packendes Zwei-Personen-Stück Obwohl die Zuschauer wissen, dass nur zwei Menschen alle Rollen verkörpern und die Verkleidung minimal ist, ist doch das Gretchen mit den blonden Zöpfen ebenso unverwechselbar wie der teuflische Mephisto mit der Badekappe, und Faust ganz anders als Nachbarin Martheobgleich sie sich eine Hose teilen. Franks Textvorlage wird zudem von Heitz und Kaiser in Eigenregie bereichert: So lispelt Mephisto gar herrlich und springt immer wieder mit einem bezeichnenden „bsssss" auf die Bühne. Das reine Gretchen dagegen frönt seinem Putzfimmel, kann aber auch nicht widerstehen, „Meine Ruh' ist hin, Mein Herz ist schwer" zur Melodie von „Marmor Stein und Eisen bricht" zu schmettern, um danach in wohlverdientem Applaus zu baden. Überhaupt setzen Heitz und Kaiser Melodien und Effekte gnadenlos zu ihren Zwecken ein: Faust und Gretchen lieben sich zu den schwülstigen Klängen von Serge Gainsbourgs „Je t'aime", und Ennio Morricones Melodie von „Spiel mir das Lied vom Tod" untermalt die Ermordung von Gretchens Bruder. Und immer wieder machen sich die beiden mit der „dramatischen. Tarnkappe" unsichtbar - was schnell zum Running Gag wird. „Das war besser als einen Monat Fernsehen, sehr sehr gut", urteilt ein Zuschauer, als er sich die Lachtränen aus den Augen gewischt hat: „Das hätte ich nicht missen mögen."