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Presse - Johan Bargum
Nenn mich nicht Sissi in Quedlinburg – Mitteldeutsche Zeitung
28. Januar 2023
Uwe Kraus
(...) Gast-Regisseurin Andrea Moczko, die seit ihrer Kindheit mit dem Harz-Theater verbunden ist und hier bereits mehrfach in der Musiksparte inszenierte, versteht „Kalla mig inte Sessan!“, wie es im Originaltitel heißt, als komplexes Angebot von Aufführung und Nachbesprechung an Schulklassen. Doch der Kampf von Swantje Fischer und Stefan Werner Dick wirbt förmlich darum, dass die Väter- (und Mütter-)Generation sich den Problemen von Erst-Zweit-Stief-Familienleben kritisch stellen. Denn für emotionale Gesundheit gibt es keine Pflege-Versicherung,
Premiere: 26.01.2023, 19:30 Uhr, Neue Bühne Quedlinburg
Dialog im Warteraum der Notaufnahme – Kreiszeitung
24. April 2016
"Nenn mich nicht Sissi" im Spielraum: Premiere vor vollem Haus. Dialog im Warteraum der Notaufnahme
Seckenhausen – Von Rainer Jysch. Eine glanzvolle Premiere ist dem Spielraumtheater am Freitagabend gelungen. „Nenn mich nicht Sissi“, das Zwei-Personen-Stück des schwedisch-finnischen Autors Johan Bargum, ging vor einem voll besetzten Zuschauerraum über die Bühne. Ein langer Schlussapplaus und zufriedene Minen bei den Mitwirkenden auf und hinter der Bühne zeugten von einer sehr gelungenen Vorstellung. Zu Recht: Die Amateurschauspieler Peter Koschade (Vater) und Beverly Huntemann (Tochter) setzten die aus einem Vater-Tochter-Dialog bestehende Handlung vortrefflich in Szene.
Nach der gescheiterten Ehe lebt Tochter Cecilia, genannt Sissi, bei ihrer Mutter. Der sehr bekannte und vielbeschäftigte Vater, Per Lindblad, ist Theaterregisseur und hatte sich offenbar in den vergangenen Jahren zu wenig um seine 18-jährige Tochter gekümmert. Zudem lebt Lindblad in einer frischen Beziehung und hat mit seiner neuen Partnerin einen kleinen Sohn. Cecilia erfährt aus Zeitschriften, dass sich Lindblad vor der Presse als treusorgender Familienvater präsentiert. „Wir müssen uns auf das Niveau unserer Kinder begeben, um sie zu verstehen“, zitiert Cecilia ihn aus einem Interview. Und: „Zeig mir, wie du deine Kinder behandelst, und ich sage dir wer du bist.“
Auf das Schlimmste gefasst eilt Lindblad in die Notaufnahme eines Krankenhauses, nachdem ihn seine Tochter von dort angerufen hat. Körperlich unversehrt hat Cecilia ihren Vater in die Falle gelockt, da sie sich nach der Trennung der Eltern im Stich gelassen fühlt und ihren Vater zur Rede stellen will. Per Lindblad kann und will seiner Tochter in dieser Situation nicht ausweichen, die mehr Aufmerksamkeit, Anerkennung und seine Zuneigung einfordert. Lindblad wird das Gefühl nicht los, dass Cecilia sich ihm anvertrauen, ihn aber auch für sein Verhalten bestrafen möchte.
Im Warteraum der Notfallaufnahme entwickelt sich aus dem Vater-Tochter-Gespräch nach und nach ein Bild der Familienverhältnisse im Hause Lindblad. Schwierige Gefühlswelten werden deutlich. Die Zuschauer müssen dem sehr privaten Konflikt zwischen Vater und Tochter als gänzlich Unbeteiligte beiwohnen. Koschade und Huntemann spielen ihre Rollen sehr authentisch. Es gelingt ihnen, das Publikum in die sich entwickelnde, problematische Situation hineinzuziehen. Emotionen gehen auf Achterbahnfahrt. Aufgrund ihres hervorragenden, intensiven Spiels vermochten die Darsteller, die Spannung der von Anklage, Verzweiflung und unerfüllter Erwartungshaltung geprägten Handlung während des gesamten Stückes aufrechtzuerhalten.
Für Regie und Bühnenbild zeichnete Falk Wiechers verantwortlich. Als Souffleuse fungierte Alina Astl, und Daniel Cichala sorgte für gutes Licht und Ton. Das sehenswerte, rund 40-minütige Kammerspiel steht noch weitere Male auf dem Plan: am Freitag 29. April und Sonnabend 30. April, jeweils um 20 Uhr und am Sonntag, 1. Mai um 17 Uhr. Der Eintritt kostet acht Euro, ermäßigt fünf Euro an der Abendkasse. Vorbestellungen sind per E-Mail an [email protected] oder telefonisch bei Peter Koschade unter 0151/42 31 85 21 möglich.
Quelle: http://www.kreiszeitung.de/lokales/diepholz/stuhr-ort52271/dialog-warteraum-notaufnahme-6340804.html, 24.04.2016
Vater und Tochter in einem dramatischen Dialog – Kreiszeitung
20. April 2016
Spielraumtheater feiert Premiere mit „Nenn mich nicht Sissi“. Vater und Tochter in einem dramatischen Dialog
Seckenhausen – Von Rainer Jysch. Mit einem spannungsgeladenen Zwei-Personen-Stück feiert das Spielraumtheater an der Hauptstraße 35 am morgigen Freitag um 20 Uhr Premiere. Maximal 50 Zuschauer fasst das als kulturelle Begegnungsstätte im Jahr 2011 entstandene Amateurtheater.
Der Stoff für die rund 40 Minuten dauernde Aufführung „Nenn mich nicht Sissi“ stammt aus der Feder des schwedisch-finnischen Autors Johan Bargum (73). Die Handlung dreht sich um einen Vater-Tochter-Dialog „mit vielen dramatischen Wendepunkten“, wie es in der Ankündigung der Theatermacher heißt. Das Stück wurde in schwedischer Sprache in Helsinki unter dem Titel „Kalla mig inte Sessan!“ im März 1996 uraufgeführt.
„Es gibt zwar auch witzige Szenen, die Handlung ist aber eher dramatisch, fast tragisch“, sagt Peter Koschade. Der 39-jährige Ingenieur und Hobbyschauspieler hat die Rolle des Vaters namens Per Lindblad übernommen. Beruf: ein bekannter Theater-Regisseur. Seine Tochter Cecilia, genannt Sissi, verkörpert die Schülerin Beverly Huntemann (17), die in ihrer Rolle mit langen Sätzen zurechtkommen muss.
Nach der gescheiterten Ehe ihrer Eltern lebt Cecilia bei ihrer Mutter. Der vielbeschäftigte Regisseur kümmert sich offenbar zu wenig um seine halbwüchsige Tochter. Dann erhält er von ihr einen Anruf aus der Notfall-Aufnahme eines Krankhauses. Auf das Schlimmste gefasst, eilt er zu seiner Tochter, findet sie aber unverletzt. „Du siehst doch. Heile Arme und Beine. Nicht ein Kratzer. Fit wie ein Turnschuh.“ Cecilia, die sich nach der Trennung der Eltern im Stich gelassen fühlt, hat ihrem Vater eine Falle gestellt. Und so sehr er sich wehrt und verteidigt, er muss Cecilia Rede und Antwort stehen. „Ihren Kosenamen Sissi möchte sie dabei aber keinesfalls hören“, sagt Beverly Huntemann.
„Nenn mich nicht Sissi“ ist nach Angaben des Spielraumtheaters eine Abrechnung über die Vernachlässigung der Gefühle in einer extremen Ausgangssituation. „Die Thematik kennt man ja aus vielen Patchworkfamilien und aus Trennungsgeschichten“, sagt Koschade und verweist auf die Aktualität der Handlung: „Ein Stück über die Wünsche und Bedürfnisse Jugendlicher nach ihren Eltern, nach Anerkennung und einem Zuhause.“ Das Stück enthalte viel Raum für Emotionen und es soll zum Nachdenken anregen, so die Laiendarsteller.
„Ich habe den Stoff im Internet entdeckt und fand das Textbuch gut passend für unsere Theatergruppe“, erklärt Koschade, der bis 2010 sechs Jahre beim Weyher Theater semi-professionell mitgewirkt hat. „Ich finde die Dialoge ganz pfiffig und eine Handlung mit einem solchen Generationenkonflikt hatten wir auch noch nicht auf unserer Bühne“, berichtet er. „Die Rolle des Vaters hat mich sehr angesprochen und ich habe in der Rolle der Tochter sofort Beverly gesehen.“
Seit Oktober laufen die Proben, die sich aufgrund der beruflichen und schulischen Verpflichtungen der Mitwirkenden nicht so regelmäßig gestalten ließen, wie sie das gerne gehabt hätten. „Den letzten Schliff hat das Stück in den vergangenen Monaten erhalten“, sagt Koschade.
Für Regie und Bühnenbild zeichnet Falk Wiechers verantwortlich. Alina Astl gibt als Souffleuse die richtigen Stichworte, und Daniel Cichala sorgt für Licht und Ton.
Nach der Premiere steht das Stück noch weitere Male auf dem Spielplan: am Sonnabend, 23. April, um 20 Uhr, tags darauf um 17 Uhr, am Freitag und Sonntag, 29. und 30. April, jeweils um 20 Uhr und am Sonntag, 1. Mai, um 17 Uhr. Der Eintritt kostet acht Euro, ermäßigt fünf Euro an der Abendkasse. Vorbestellungen sind per E-Mail an [email protected] oder telefonisch bei Peter Koschade unter 0151/42 31 85 21 möglich. Theaterbesucher erhalten bei Vorlage dieses Artikels einen Rabatt von einem Euro.
Quelle: http://www.kreiszeitung.de/lokales/diepholz/stuhr-ort52271/vater-tochter-einem-dramatischen-dialog-6329313.html, 20.04.2016