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Neuigkeiten - Sommertheater "fast Faust"

Sommertheater "fast Faust" - 19. Juli 2015
Wanderbühne vor Weinbergen

Einen Klassiker  im Sommer draußen zu spielen, ist manchmal ganz einfach. Florian Kaiser vom Theater Carnivore in Heidelberg kaufte ein altes Feuerwehrauto und baute es zur Bühne um. Wanderbühne nennt er sein unübersehbares rotes Mobil, das von Weinberg zu Weinberg tourt, mit Goethe auf der Laderampe. Das ist sicher ganz im Sinne des Dichters, der schon immer wußte, dass seine Hauptfigur Faust nicht nur gute Bücher zum Leben braucht, sondern auch guten Wein. Zum Vergnügen des Publikums spielen Florian Kaiser und Roland Heitz den ganzen Sommer entlang der Weinstraße "fast Faust" von Albert Frank nach Goethe. Sehenswert!

 

In der Rhein-Neckar-Zeitung schrieb Arndt Krödel am 08.07.2015 : Goethe-Spaß im Wingert: Wanderbühne Carnivore spielte "fast Faust"

 

Ein Stück voller Witz und Pep, das den Goethe-Klassiker genüsslich wie gnadenlos auseinander und auf die Schippe nimmt, völlig respektlos - aber durchaus liebevoll

 

Wie - der "Faust" von Goethe ist Ihnen trotz oder gerade wegen des Durchpaukens zu Schulzeiten nicht mehr ganz geläufig? Dann sei Ihnen das berühmte (berüchtigte?) "Dramenterzett" empfohlen, dessen Spezialität die rasche und garantiert unvergessliche Wiederauffrischung des Nationaldramas der Deutschen ist. Allerdings hatte die Schauspieltruppe, wie sich beim letzten Auftritt offenbarte, ein kleines, nicht ganz unwesentliches Handicap: Hannah, die eigentlich unverzichtbare Dritte im Bunde der Mimen, war nicht erschienen - schwanger sei sie, so war zu hören. André, dem Leiter des "Dramenterzetts" (Roland Heitz), und seinem Kollegen Heiner (Florian Kaiser) blieb nichts anderes übrig, als sämtliche Rollen des "Faust" allein zu spielen. Und das sind immerhin 57, einschließlich des Gretchens.

So fängt der Spaß an in dem Lustspiel "fast Faust" von Albert Frank, das vom Heidelberger "Theater Carnivore" unter freiem Himmel auf dem Weingut Clauer im Dormenackerhof aufgeführt wurde. Bei zwar tropisch heißem, aber im übrigen prächtigem Wetter präsentierte sich das rollende Theater, dessen Bühne auf der Ladefläche eines knallroten Kleinlasters (dem "Rotkehlchen") Platz findet, vor einer Traumkulisse: sich sanft ineinanderfügende Weinberge in sattem Grün, soweit das Auge reichte, und im Westen ein Blick in die Rheinebene bis Mannheim. Ein Gesamt-Bühnenbild, das fantastischer nicht sein konnte. (...)

Mit bewundernswerter Spielleidenschaft und -laune und einer stupenden Wandlungsfähigkeit setzen Roland Heitz (auch Regie) und Florian Kaiser die Komik des Stückes um. Im fliegenden Wechsel spielen sie den Zuschauer fast schwindelig, changieren mit sparsamst eingesetzten Kostümen und Requisiten von einer Rolle in die nächste. Mit herrlichen Slapstickeinlagen, improvisierten Dialogen, mit Mut zu Klamotte und Kalauer und mit frappierenden Gags gerät die Inszenierung zu einem köstlichen Goethe-Spaß an einem hochsommerlichen Abend.

Roland Heitz ist grantelnder Regisseur und - etwa als Faust - von sich selbst am meisten überzeugter Schauspieler zugleich, während Florian Kaiser sich sowohl als ironisch gebrochener, lispelnder Mephisto als auch in der Rolle des blond bezopften Gretchens als wunderbarer Komödiant zeigt. Von einem solchen "Faust" war das Publikum schlichtweg begeistert: Lang anhaltender Applaus in den Weinbergen.

 

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